Fachlexikon A...Z

Möchtest du wissen, was ein bestimmter Fachbegriff in der Welt der Farben heißt? In diesem Fachlexikon kannst du es herausfinden.

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A

Additive

Additive dienen dazu, die Charakteristika von Farben nach Wunsch zu modifizieren. Als Hilfsmittel kommen beispielsweise Netzmittel zum Einsatz, die die Mischung von Bindemittel und Pigment optimieren. Es gibt auch andere Additive, wie Hydrophobierungsmittel oder Verdichter. Diese werden ebenfalls als Hilfsstoffe bezeichnet.

Ausblühungen

Ausblühung oder Effloreszenz ist ein Bauschaden, der durch das Auskristallisieren von in Wasser gelösten Salzen charakterisiert ist. Wenn Wasser eindringt, löst es Salze auf und transportiert sie im Bauteil. Wenn das Bauteil dann trocknet, kristallisieren die Salze aus. Dadurch expandiert das Volumen, was zu Absprengungen von Putz oder Farbschichten führen kann. Bei Kalkausblühungen handelt es sich um einen ähnlichen Prozess, jedoch resultieren hieraus hauptsächlich optische Beeinträchtigungen in Form von weißen Flecken oder Schleiern, ohne die strukturelle Integrität zu gefährden.

B

Bindemittel

Die Beschaffenheit des Bindemittels charakterisiert eine Farbe und prägt zudem ihre Benennung. Bindemittel sind Substanzen, die gewährleisten, dass die Farbe am Untergrund haftet. Üblicherweise werden sie in flüssiger Form mit Pigmenten und Füllstoffen kombiniert, um eine gleichmäßige Verteilung zu ermöglichen und sämtliche Feststoffe der Farbe gleichmäßig zu benetzen. Die spezifische Auswahl des Bindemittels bestimmt maßgeblich die Verarbeitungs- und Materialeigenschaften der Farbe.

Biozide

Fassadenfarben können mit Bioziden angereichert sein, um dem Befall von Mikroorganismen vorzubeugen. Zu den Bioziden zählen algizide und fungizide Substanzen, die einen Befall durch Algen und Pilze an Fassaden oder im Innenbereich vorübergehend unterbinden können, jedoch keine dauerhafte Lösung bieten. Des Weiteren werden auch Konservierungsmittel zu den Bioziden gezählt.

C

Chlorverbindungen

Verbindungen, die Chlor enthalten, können erhebliche Reizungen verursachen. Zu den organischen Chlorverbindungen zählen auch einige hochtoxische, persistente und bioakkumulierbare Substanzen wie polychlorierte Dibenzodioxine und Dibenzofurane.

Darüber hinaus existieren zahlreiche natürliche organische Chlorverbindungen, die von verschiedenen Organismen wie Bodenbakterien, Schimmelpilzen, Seetang und Flechten erzeugt werden können.

D

Dämmplatten

Um eine minimale Wärmeleitung eines Materials zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn dieses zahlreiche mikrofeine Hohlräume aufweist, in denen Luft eingeschlossen ist. Stehende Luft ist ein schlechter Wärmeleiter, da in diesem Zustand kein Wärmeaustausch durch Konvektion, also keine Wärmeübertragung durch Luftbewegung, stattfindet. Es existieren diverse Materialien, die zu Dämmplatten für die Fassadendämmung verarbeitet werden können. Die geläufigsten unter ihnen sind Polystyrol, Mineralwolle und Calciumsilikat.

E

Emissionen

Emission, abgeleitet vom lateinischen Wort „emittere“, das „hinaussenden“ bedeutet, wird im Deutschen auch als „Austrag“ oder „Ausstoß“ bezeichnet und beschreibt generell die Freisetzung von Störsubstanzen in die Umwelt.

F

Farbstoffe

Farbstoffe sind Substanzen, die, im Unterschied zu Pigmenten, in Löse- und Bindemitteln lösbar sind. Sie haben in der Regel keine deckende Wirkung, können sich jedoch durch chemische Wechselwirkungen oder Haftung mit festen Stoffen verbinden, wobei ihre Hauptfunktion die Färbung ist.

Fogging

Der Fogging-Effekt beschreibt ein Phänomen, bei dem Wände und Decken mit einem schwarzen Belag, bestehend aus Weichmachern und Staubpartikeln, überzogen werden. Oftmals entstammen die Weichmacher Klebstoffen, Möbeln oder Bodenbelägen, aus denen sie ausdünsten.

Dieses Phänomen zeigt sich vorwiegend in beheizten Wohnräumen während der Wintermonate. Hierbei bildet sich an Zimmerdecken oder Wänden eine gleichmäßige schwarze Ablagerung.

Füllstoffe

Füllstoffe bestehen aus mineralischen Feststoffpartikeln, die üblicherweise um ein Vielfaches größer als Pigmente sind. In der Regel verwendet man farbneutrale Feststoffpartikel wie etwa Quarz-, Schiefer- oder Dolomitmehle. Sie dienen dazu, Eigenschaften wie den mechanischen Widerstand einer Farbe zu verbessern.

G

Graue Energie

Graue Energie bezieht sich auf die gesamte Energie, die in den Prozessen der Erzeugung, des Transports, der Lagerung, des Verkaufs und der Entsorgung eines Produkts verbraucht wird. Hierbei werden sämtliche Vorprodukte bis hin zur Rohstoffgewinnung sowie der Energieaufwand aller verwendeten Herstellungsprozesse miteinberechnet. Der Energiebedarf für die Erstellung und Wartung von für die Produktion erforderlichen Maschinen oder Infrastruktureinrichtungen wird üblicherweise ebenfalls proportional zur grauen Energie des Endprodukts gezählt. Graue Energie repräsentiert demnach den indirekten Energieverbrauch, der mit dem Erwerb eines Produkts einhergeht.

H

Hilfsstoffe

Hilfsstoffe dienen dazu, die Merkmale einer Farbe nach Bedarf zu modifizieren. Netzmittel werden als solche Hilfsmittel verwendet und fördern die Vermengung von Bindemittel und Pigment. Weitere Beispiele für Hilfsstoffe sind Hydrophobierungsmittel oder Verdichter. In diesem Kontext wird auch der Begriff Additive verwendet.

I

Isolationsplatten

Damit ein Material möglichst wenig Wärme leitet, sollte es über viele mikrofeine Hohlräume verfügen, in denen Luft eingeschlossen ist. Stehende Luft leitet Wärme sehr schlecht, da der Austausch von Wärme durch Konvektion stattfindet; das heißt durch die Bewegung der Luft. Es gibt verschiedene Materialien, die zu Isolationsplatten (Fassadendämmung) verarbeitet werden. Die bekanntesten sind Polystyrol, Mineralwolle oder Calciumsilikat.

K

Kaliumsilikat

Kaliumsilikat ist ein festes Material mit glasartiger Beschaffenheit und ist in Wasser löslich. Es wird durch das Verschmelzen von Quarzsand, Kaliumcarbonat und Kohle hergestellt. Das resultierende, feste Gemisch aus Kaliumsilikat und Kieselsäure wird oft für nachfolgende Anwendungen durch Überdruck und überhitztes Wasser in eine sirupartige Lösung umgewandelt.

L

Langlebigkeit

Die Dauerhaftigkeit von Fassadenanstrichen hängt vor allem von der Widerstandsfähigkeit der Farbe gegenüber Witterungseinflüssen ab. Die Silikatbindung von Mineralfarben, auch Silikatfarben genannt, ist besonders beständig, da das Bindemittel „Silikat“ im Gegensatz zu Dispersionen vollkommen UV-stabil ist. Dies trifft ebenso auf die anorganischen Pigmente und die mineralischen Füllstoffe zu. Die Silikat- bzw. Mineralfarben von KEIM sind für ihre außergewöhnliche Beständigkeit und Langlebigkeit bekannt und erhalten über Jahrzehnte ihre Schönheit und Integrität.

Lasuren

Eine Lasur ist eine transparente oder halbtransparente Schicht. Sie kann verwendet werden, um mineralische Putze, Mauerwerk, Sichtbeton oder Holz zu färben.

Lösemittel

Ein Lösungsmittel ist eine Substanz, die in der Lage ist, Gase, Flüssigkeiten oder Feststoffe zu lösen oder zu verdünnen, ohne chemische Reaktionen zwischen den Stoffen hervorzurufen. Typischerweise werden Flüssigkeiten wie Wasser oder organische Stoffe als Lösungsmittel verwendet, wobei Wasser aufgrund seiner Unbedenklichkeit oft unerwähnt bleibt. In Bezug auf Farben, Lacke und Klebstoffe bezieht sich der Begriff „Lösungsmittel“ häufig auf Stoffe, die unangenehme Gerüche, gesundheitliche und umweltbedingte Schäden verursachen können, etwa flüchtige organische Verbindungen (VOCs). Auch weniger flüchtige Substanzen können als Ersatz in „lösemittelfreien“ Produkten verwendet werden und möglicherweise über Monate oder Jahre an die Raumluft abgegeben werden

M

Mineralfarben

Mineralfarben setzen sich aus anorganischen Pigmenten sowie einem kaliumhaltigen Alkalisilikat, auch als Kaliwasserglas, flüssiges Kaliumsilikat oder LIQVOR SILICIVM bekannt, als Hauptkomponente zusammen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Anstrichen, die eine separate Schicht bilden, verbinden sich Mineralfarben untrennbar mit der Oberfläche, was als Verkieselung bezeichnet wird.

Die Farbtonstabilität von Mineralfarben ist beeindruckend. Da sie ausschließlich mineralische Pigmente verwenden und diese unter Einwirkung von UV-Licht nicht ihre Farbe ändern, bleibt der Farbton von Silikatanstrichen über Jahrzehnte hinweg konstant.

Mineralfarben basieren auf natürlichen mineralischen Rohstoffen und zeichnen sich sowohl in ihrer Herstellung als auch in ihrer Wirkung durch hohe Umweltfreundlichkeit aus. Ihre lange Lebensdauer trägt zur Schonung von Ressourcen bei, und ihre schadstofffreie Zusammensetzung wirkt sich positiv auf die Umwelt und die Gesundheit aus.

P

Pigmente

Pigmente, abgeleitet vom lateinischen Wort "pigmentum" für "Farbe", sind Feststoffpartikel, die Farbe verleihen. Pigmente können sowohl natürlichen als auch synthetischen Ursprungs sein. Anorganische Pigmente, auch als mineralische Pigmente bezeichnet, zeichnen sich durch eine höhere Stabilität gegenüber UV-Licht aus im Vergleich zu organischen Pigmenten. Neben ihrem dekorativen Effekt weisen Pigmente eine ausgezeichnete Deckkraft auf und lassen sich leicht in Bindemitteln dispergieren. Im Gegensatz zu Farbstoffen sind Pigmente in ihrem Anwendungsmedium nicht löslich.

R

Risse

Risse entstehen, wenn sich im Material Spannungen aufbauen, die von diesem nicht aufgenommen werden können. Diese Spannungen können durch Temperaturunterschiede innerhalb des Materials oder der Bauteile verursacht werden.

S

Schlämmanstriche

Schlämmanstriche bestehen aus Farben, die kleine Körnchen enthalten und dazu dienen, feine Risse zu füllen. Es ist immer erforderlich, Schlämmanstriche mit einer abschließenden Schicht herkömmlicher Farbe zu überstreichen.

Sol-Silikatfarben

Die Sol-Silikatfarbe revolutioniert die Welt der Silikatfarben mit ihrem innovativen Bindemittelprinzip und eröffnet somit völlig neue Möglichkeiten für ihre Anwendung. Das Bindemittel, Sol-Silikat genannt, ist eine stabilisierte Kombination aus Kieselsol und Wasserglas. Es bewirkt nicht nur eine Verkieselung auf mineralischen Untergründen, sondern entwickelt auch erhebliche Haftungskräfte, die eine sichere Verbindung mit Beschichtungen auf Basis von organischen Kunststoffbindemitteln wie Dispersionen und Silikonharzen gewährleisten. Dies ermöglicht die Anwendung auf praktisch allen gebräuchlichen Untergründen. Darüber hinaus erfüllt die Sol-Silikatfarbe mit einem organischen Anteil von unter 5% auch die Anforderungen der DIN 18363 für Dispersionssilikatfarben.


Silikatfarben

Silikatfarben bestehen neben anorganischen Farbstoffen hauptsächlich aus kaliumhaltigem Alkalisilikat, auch bekannt als Kaliwasserglas oder flüssiges Kaliumsilikat. Ein Anstrich mit Silikatfarben unterscheidet sich von herkömmlichen Anstrichen, da er sich unlösbar mit der Oberfläche verbindet, was als Verkieselung bezeichnet wird.

Die Farbtonstabilität von Silikatfarben ist beeindruckend, da sie ausschließlich mineralische Pigmente verwenden, die sich unter Einfluss von UV-Licht nicht verändern. Daher behalten Silikatanstriche über Jahrzehnte hinweg ihren Farbton.

Silikatfarben basieren auf mineralischen Rohstoffen und zeichnen sich sowohl in ihrer Herstellung als auch in ihrer Wirkung durch hohe Umweltverträglichkeit aus. Ihre lange Lebensdauer trägt zur Schonung von Ressourcen bei, und ihre schadstofffreie Zusammensetzung wirkt sich positiv auf die Umwelt und die Gesundheit aus.

U

UV-Strahlung

Ultraviolettstrahlung ist eine für das menschliche Auge unsichtbare Form elektromagnetischer Strahlung mit einer kürzeren Wellenlänge als sichtbares Licht. UV-Strahlung ist ein Bestandteil der Sonnenstrahlung. Aufgrund der Absorption in der Erdatmosphäre, insbesondere in der Ozonschicht, gelangen hauptsächlich UV-A-Strahlen und in geringerem Maße UV-B-Strahlen zur Erdoberfläche. UV-Strahlung bewirkt nicht nur eine Erwärmung von Oberflächen, sondern beschleunigt auch den Abbau organischer Materialien wie Kunststoffe.

V

Verkieselung

Anstriche mit Mineralfarben zeichnen sich durch ihre außergewöhnliche Langlebigkeit aus, da sie eine unauflösbare Verbindung mit dem Untergrund eingehen. Diese dauerhafte Verbindung von Farbschicht und Untergrund ist auf die spezielle Zusammensetzung der Silikatfarben zurückzuführen und wird von Fachleuten als Verkieselung bezeichnet. Diese Verkieselung führt zu einer äußerst beständigen Verbindung, die nicht mehr entfernt werden kann.

W

Wärmebrücke

Wärmebrücken stellen energetische Schwachstellen in der Gebäudehülle dar. Diese Schwachstellen können entweder auf geometrischen Aspekten oder baustoffphysikalischen Eigenschaften basieren. Sie entstehen durch eine bessere Wärmeleitfähigkeit eines Bauteils im Vergleich zu den umliegenden Bauteilen, was zu einem unerwünschten Wärmeabfluss an bestimmten Stellen führt und somit zu einer niedrigeren Oberflächentemperatur an der Innenseite der Außenwand führt. Dies erhöht das Risiko für Probleme wie die Kondensation von Luftfeuchtigkeit an der Wand, was wiederum die Bildung von Schimmel im Innenraum begünstigen kann. Zusätzlich können Wärmebrücken den sogenannten Fogging-Effekt verursachen, bei dem sich Weichmacher aus der Raumluft auf Oberflächen ablagern.

Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS)

Ein Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) setzt sich aus einer Kombination verschiedener Schichten zusammen, die an den Außenwänden des Gebäudes angebracht werden. WDVS sind somit keine eigenständigen Tragsysteme, sondern vielmehr eine zusätzliche Schutzhülle, die das Gebäude vor den Auswirkungen der Witterung schützt und gleichzeitig den Wärmeverlust reduziert. Das WDVS besteht aus Klebemörtel zur Befestigung der Dämmplatten, Dübeln zur Sicherung der Platten und einem Armierungsmörtel, in den eine Gewebearmierung eingebettet wird, um eine robuste und widerstandsfähige Oberfläche zu gewährleisten. Der Aufbau eines WDVS bleibt später weitgehend verborgen, wobei lediglich der Oberputz und die Farbbeschichtung sichtbar bleiben. KEIM bietet bewährte mineralische Materialien an, die sich über viele Jahrzehnte hinweg als ökologisch, ökonomisch und gesundheitlich vorteilhafte Lösung bewährt haben.

Wärmeverlust

Von einer physikalischen Perspektive aus betrachtet, stellt der als Wärmeverlust bezeichnete Vorgang nichts anderes dar als ein Ausgleich von Energie zwischen Orten mit unterschiedlichen Temperaturen. In Gebäuden geschieht dieser Ausgleich unkontrolliert und als unerwünschter Effekt, beispielsweise während des Lüftens.

Wasserdampfdurchlässigkeit

Die Wasserdampfdurchlässigkeit oder Wasserdampfdiffusionsfähigkeit beschreibt die Fähigkeit eines Anstrichs, Wasserdampf durchzulassen. Eine höhere Wasserdampfdurchlässigkeit einer Farbe ermöglicht eine effizientere Ableitung von Feuchtigkeit. Im Innenbereich kann dies, in Kombination mit geeignetem Lüften, dazu beitragen, Schimmelbildung vorzubeugen.

Wasserglas

Der Begriff "Wasserglas" bezieht sich auf amorphe, glasartige Substanzen, die aus einer erstarrten Schmelze von wasserlöslichen Natrium- und Kaliumsilicaten oder ihren wässrigen Lösungen entstehen. Je nachdem, ob hauptsächlich Natrium- oder Kaliumsilicate vorliegen, bezeichnet man sie als Natronwasserglas oder Kaliwasserglas.